Ausflug in die Wildschönau, 12./13.6.2020

Die Grenzöffnung nach Corona und ein labiles Zwischenhoch für das bevorstehende Wochenende zündeten die Idee zu einem spontanen Kurztrip in die Wildschönau – natürlich zum Fliegen. Walter und Katrin chauffierten mit ihrem neuen Wohnmobil bereits am Donnerstag nach Hopfgarten, Helmut kam mit seinem Bus hinterher und Andreas und ich, wir quartierten uns in einem Gasthof in Oberau ein. Man traf sich am Freitag früh zum Frühstück am Fuße der Markbachjochbahn. Es gab frische Semmeln und heißen Kaffee, versteckt hinter dem Wohnmobil auf dem Parkplatz, damit keiner denkt, hier wird gecampt.

Die Sonne stach vom Himmel, eine frische, leichte Brise ließ die Fahnen flattern – ideales Flugwetter. Mit der Bahn fuhren wir zum Markbachjoch hoch. Wenig Betrieb, ein wundervoller Startplatz (sofern man die Kuhfladen mied) und ein wolkenloser Himmel – wir genossen den ersten Flug, der ohne Thermik und Turbulenzen, recht rasch neben der Talstation wieder endete. Bella sprang den glücklich Gelandeten entgegen, ob Alpspitzflieger oder nicht. Während ein Teil der Truppe sofort wieder in die Bahn stieg, erholte sich der Rest am Parkplatz. Mit jedem Versuch trug die Luft etwas besser, aber mehr als 25 min. konnte sich am ersten Tag keiner von uns halten.

Am zweiten Tag prophezeite uns ein 81jähriger, lokaler Flieger, der hier täglich startet (ganz die alte Schule!), leichte Thermik für diesen Tag. Und richtig – schon beim ersten Flug hielten wir uns besser, als am Vortag. Der zweite Flug brachte etwas mehr Thermik, Ich hatte Glück, erwischte einen Bart und schaffte es, mit über 400 m Startplatzüberhöhung über eine Stunde über den Gipfeln zu kreisen. Mein Strahlen nach der Landung hättet Ihr sehen sollen! Soviel Thermik musste mit einem großen Eis gefeiert werden!

Wir genossen die Tage in vollen Zügen. Es wurde geratscht und geflogen, gefachsimpelt und geblödelt, gegessen und gefeiert. Es roch nach frischem Heu, alle waren guter Laune und kamen voll auf ihre Kosten. Und irgendwie war auch der Uli dabei, mit dem wir vor ziemlich genau einem Jahr ebenfalls hier wundervolle Flugtage verbrachten.

Johanna